The Storyteller

> kleiner Ausschnitt aus einem Post < Sein Griff um sie verstärkte sich leicht, nicht um ihr wissentlich weh zu tun, sondern um sie daran zu hindern, erneut zu fliehen. Und vielleicht auch doch um ihr etwas Schmerzen zuzufügen, auch wenn dies eher im Unterbewusstsein geschah. Seine tiefbraunen Augen lagen durchdringend auf ihr, fixierten ihre grünen, während sie sprach und jedes Wort, welches sie von sich gab, an ihm abperlte, als hätte Luciano eine unüberwindbare Mauer um sich gezogen. Half ihm im Endeffekt leider auch nicht viel. Mary kannte ihn besser als die meisten, vielleicht sogar besser als sein Bruder und seine Ex. Sie wusste, dass hinter seiner Fassade aus Wut und Gewalttätigkeit mehr steckte. Ihr Zeigefinger tippte gegen seine Brust, ihre Lippen verzogen sich zu einem fast spöttischen Lächeln und ihr gewollt spielerischer Tonfall ließ ihn die Augenbraue heben, aber abgesehen davon zeigte der Tätowierer keine Reaktion auf ihren erbärmlichen Versuch, die Situation mit Humor und Spielerei zu entschärfen. Entgegen seiner neutralen Miene, brodelte es aber in ihm. Dieses Lächeln, der Versuch, die Dinge einfach und leicht zu halten, machte ihn nur noch wütender. “Ich nenne dich, wie ich will, Medea Rosier.”, knurrte er also leise, seine Stimme tief und rau, als hätte er seit Tagen nicht gesprochen, aber eigentlich waren es nur die Emotionen, die er zurückzuhalten versuchte, ihn aber letztendlich in ihrer Klangfarbe verrieten. Mary konnte ihre Identität und ihre Geschichte ändern, sich hinter neuen Namen und Masken verstecken, aber für ihn würde sie immer Mary sein. Die Frau, die seinem Herz am nächsten war.